Was ist eine Zahnfüllung und wann braucht man sie?
Zahnfüllungen zielen darauf ab, die Zahnsubstanz zu ersetzen, welche durch Karies –
aber auch durch eine Zahnfraktur oder durch Abnutzung – beschädigt wird. Wenn der
Zahnschmelz oder das Dentin von Karies betroffen sind, kann eine Zahnfüllung dafür
sorgen, dass sich die Karies nicht weiterverbreitet und somit, dass die Zahnpulpa
(Zahnnerv) nicht beschädigt wird. Ansonsten kann es nämlich sogar zum Absterben der
Pulpa und (im schlimmsten Fall) zum Zahnverlust kommen. Konkret wird der Zahn bei
einer Zahnfüllung zuerst von Karies befreit und im drauffolgenden Schritt mit künstlichem Material gefüllt und mit einer Versiegelung abgedichtet.
Der häufigste Grund für eine Zahnfüllung: Karies
Fast jeder Mensch ist zumindest einmal in seinem Leben von Zahnkaries betroffen. Die
durch Bakterien verursachte Erkrankung beschädigt langsam den Zahn und kann im
fortgeschrittenen Stadium sogar zum Zahnverlust führen. Das erste Stadium der Karies
beginnt, wenn sich weisse Flecken auf der Zahnoberfläche bilden. Diese werden durch
Plaque (Zahnbelag) sowie durch Kalziumverlust verursacht. Im zweiten Stadium wird der
Zahnschmelz von Karies erreicht. Dabei handelt es sich um die harte, äussere Schicht des Zahns, welche das weichere, knochenähnliche Dentin (auch Zahnstein genannt) umgibt. Letzteres wird erst im dritten Stadium der Karies angegriffen – aus dem Grund wird dieses Stadium auch „Karies im Dentin“ genannt. Wenn die Schädigung bis zum Dentin reicht, kann es zu starken Schmerzen im kariösen Zahn kommen. Das vierte, fünfte und sechste Kariesstadium treten jeweilen durch den Befall des Zahnmarks, die Bildung eines Abszesses und den Zahnverlust in Erscheinung. Wenn aber die Karies das vierte Stadium bereits erreicht hat, ist eine Zahnfüllung nicht mehr ausreichend. In diesem Fall muss zuerst eine spezielle Therapie wie etwa die Wurzelkanalbehandlung durchgeführt werden.
Welches Füllungsmaterial wird bei Zahnfüllungen verwendet und wie läuft eine
Zahnfüllungsbehandlung ab?
Bei Zahnfüllungen werden verschiedene Materialien je nach Kariesstand verwendet.
Prinzipiell unterscheidet man in der Zahnmedizin zwischen plastischen Füllungsmaterialien und Einlagefüllungen. Plastische bzw. weiche Füllungsmaterialien sind Amalgam (eine Mischung aus verschiedenen Metallen wie Silber, Kupfer, Zinn und Quecksilber), Komposit (Kunststoff, Glas- und Quarzteilchen) und Glasionomerzement (ein mineralischer Zement, welcher ausschliesslich in der Zahnheilkunde verwendet wird). Weiche Füllungsmaterialien werden eher bei kleinem Kariesbestand verwendet. Nach dem Bohren und der Kariesentfernung durch ein Hartmetallinstrument wird die Zahnsubstanz mit einem Haftvermittler überzogen, welcher die Verbindung mit dem plastischen Füllungsmaterial begünstigen soll. Danach wird das verformbare Material in den Zahn eingebracht und mit kurzwelligem Licht ausgehärtet. Anschliessend wird das Material zugeschliffen, damit es der Form des natürlichen Zahns entspricht. Es ist sehr wichtig, dass die Zahnfüllung am Zahn genau haftet. Auf diese Weise entstehen keine Zwischenräume, welche weitere Bakterienansammlungen begünstigen könnten. Einlagefüllungen (auch Inlays genannt) sind aus Gold oder Keramik und sorgen dafür, grössere Zahnsubstanzverluste auszugleichen. Selbstverständlich sind harte Zahnfüllungen im Vergleich zu den plastischen Füllungen mit einem höheren
Kostenaufwand verbunden. Als Vorbereitungsmassnahme für die Einbringung einer
Einlagefüllung wird der Zahn zuerst zugeschliffen. Nachdem die Karies gründlich entfernt wurde, wird ein Zahnabdruck angefertigt, welcher dazu dient, ein genaues Zahnmodell im Dentallabor zu rekonstruieren und ein passendes Implantat, also die Einlagefüllung, herzustellen. Letztere wird schlussendlich in die Zahnhöhle eingebracht und mit Kunststoff verklebt.
Ist Zahnfüllung schmerzhaft?
In erster Linie ist zu beachten, dass der von Karies oder von einer Fraktur betroffene Zahn vor der Füllungsbehandlung betäubt werden kann. Die Zahnfüllung ist also an sich nicht schmerzhaft. Es stimmt allerdings, dass der behandelte Zahn nach der Füllung sehr empfindlich auf Hitze, Kälte und Druck werden kann – oft ist das aber selbst bei Karies der Fall, daher handelt es sich um eine Empfindlichkeit, die dem Zahn wahrscheinlich bereits vor der Zahnfüllung eigen war. Diese Empfindlichkeit klingt jedenfalls nach einiger Zeit ab – sie kann aber in manchen Fällen für eine Dauer von bis zu sechs Monaten bestehen bleiben. Es kann selten auch vorkommen, dass dauerhafte Schmerzen am Zahn empfunden werden. In einem solchen Fall wird empfohlen, den Zahnarzt aufzusuchen, denn es kann sein, dass eine Zahnwürzelenzündung besteht. In diesem Fall könnte eine Wurzelkanalbehandlung notwendig sein. Infektionen und Abszesse kommen selten vor.